Creative Characters S2 E10: Sarah Boris – Über die Macht, sich als Kreative zu definieren.
Sarah Boris.
Im Podcast Creative Characters sprechen wir mit kreativen Menschen, die an der Schnittstelle zwischen Schrift und Kommunikation arbeiten. Sie können die aktuelle Episode ganz unten auf dieser Seite starten, oder auf Apple, Spotify, Google Podcasts, oder überall, wo gute Podcasts angeboten werden.
Heute begrüßen wir Sarah Boris, eine in London lebende Künstlerin und Designerin, die ihr eigenes Büro betreibt. Kreativität wurde ihr in die Wiege gelegt. Hören Sie, wie Marie Boulanger, Brand Designerin bei Monotype, mit Sarah über deren Erfahrungen im Kunstbetrieb spricht.
Sarah hat als Designerin und künstlerische Leiterin für einige der weltweit renommiertesten Kunstinstitutionen und Verlage gearbeitet, bevor sie ihr Büro gründete: ein Kunst- und Designstudio. Sarahs Aktivitäten reichen von der Neugestaltung der visuellen Identität des ICA (Institute of Contemporary Arts) und der Gestaltung skulpturaler Bänke für öffentliche Kunsträume, über selbst verlegte Bücher bis hin zur Gestaltung von Kunstorten. Sie war Jurypräsidentin bei den D&AD Awards und ihre Arbeiten wurden von der Sammlung des Stedelijk Museum in Amsterdam erworben.
In Kunst eintauchen.
Es gibt nicht den einen Weg, um Künstlerin oder Künstler zu werden. Der Einstieg für Sarah waren Jobs für Kultur- und Verlagsinstitutionen wie dem Barbican Centre, dem London Institute of Contemporary Arts und Phaidon Press. Zu ihren Studiokunden gehören die Tate, Christie’s, Thames & Hudson und The Photographers’ Gallery, um nur einige zu nennen.
Die Zeit am Barbican gab ihr die Möglichkeit, über ihre Arbeit hinaus mit der Londoner Kulturszene in Kontakt zu treten: von Ausstellungen bis hin zu Musik, Theater und Film. Sie bezeichnet diese Momente als eine willkommene Gelegenheit, sich in verschiedensten Künsten weiterzubilden.
Heute betreibt Sarah ihr eigenes Kreativbüro, in dem sie eine Reihe von Kunstwerken und öffentlichen Kunstaufträgen produziert, sowie Ausstellungsgrafiken, Bücher und visuelle Identitäten entwirft. Hören Sie in den Podcast hinein, um mehr über Sarah Boris’ Schaffen zu erfahren.
Freiheit, sich selbst zu definieren und umzudefinieren.
Nach der Gründung ihres Büros legte Sarah das Spektrum ihrer Arbeit fest und änderte mehrfach ihre Berufsbezeichnung, je nachdem, wo sich ihr Schwerpunkt hinbewegte. Als unabhängige Künstlerin, die an einer Reihe von Projekten arbeitete, trug Sarah mehrere Hüte: Kreativdirektorin, Designerin, Tutorin, Herausgeberin, Redakteurin, Projektmanagerin. Außerdem hat sie im Selbstverlag Bücher veröffentlicht, z. B. Global Warming Anyone?, das Teil der Kunstsammlung des New York Book Arts Center wurde.
Kochunfälle als Inspiration.
Heute lässt sich Sarah von vielen Momenten inspirieren, unter anderem auch in der Küche, die ihre Arbeitsprozesse häufiger beeinflusst. So wurde sie von Massimo Botturas Kochbuch
„Never Trust a Skinny Italian Chef“ inspiriert, in dem es ein Kapitel mit dem Titel „Oops, mir ist die Zitronentorte heruntergefallen“ gibt. Massimo beschreibt darin, wie er aus Versehen eine Torte fallen ließ und daraufhin das Rezept so abänderte, dass das Endergebnis mit der Idee des Zerbrechens spielt.
„Das hat mich echt inspiriert. Ich glaube, dass wir viele unserer Arbeiten oft ablehnen, weil sie sich kaputt oder misslungen anfühlen. Also habe ich meinen Prozess überdacht und Zwischenergebnisse ins Positive gedreht. Ja, ich habe mich immer wieder von solchen Momenten und all den schöpferischen Menschen jenseits der bildenden Kunst inspirieren lassen.“
Liebe, visualisiert durch Schrift und Symbole.
Wenn Sie sich Sarahs aktuelle Arbeiten ansehen, werden Sie feststellen, dass die Liebe ein wiederkehrendes Thema in ihrem Werk ist, gerade in Form von Schrift und Symbolen. Für die Serie Eine passende Schrift für die Wörter Love und Amour entwarf sie eine Multiline-Schrift sowie eine Sitzbank aus zwei Herzen, die anlässlich eines Kunstfestivals im französischen Saumur aufgestellt wurde, dem Zentrum der gleichnamigen Weinregion an der unteren Loire.
„Ich liebe es, ein Thema zu nehmen und es auf viele verschiedene Arten und Formen zu erforschen. Ich probiere neue Farbvarianten aus und bringe sie als Kunstwerke auf den Markt. Die Serie „Huldigung an das Quadrat“ von Josef Albers war für Sarah eine der stärksten Inspirationsquellen.
Zu ihren jüngsten Arbeiten gehören ein Siebdruck für UNICEF Ukraine (ausverkauft) und eine Serie von Herzbänken, die ihre Interessen an Kunst, Skulptur, Design und Produktdesign vereinen.
Sarah hat kürzlich eine vierfarbige Clover Poster Serie gedruckt, die von Etta James‘ Song „At Last“ inspiriert ist, in dem es heißt „My heart was wrapped up in clover“ (Mein Herz war in Klee gehüllt). Das von ihr geschaffene Kunstwerk ist sowohl ein Symbol der Liebe als auch des Glücks.
Die farbenfrohen Kunstwerke bilden gewissermaßen das Gegengewicht zu den eher politischen Kunstwerken, die Sarah ebenfalls produziert. Sie möchte in Zukunft mehr öffentliche Kunstwerke schaffen und ist gerade auf der Suche nach neuen Partnerschaften. Wenn Sie ein Werk in Auftrag geben möchten, kontaktieren Sie Sarah hier.
Danke fürs Einschalten! Um mehr von Sarah Boris’ Designarbeiten zu sehen, besuchen Sie ihr Portfolio unter sarahboris.com oder folgen Sie ihr auf Instagram.